Fragen an Martin Wicki, Gemeinderat Malters

1. Malters setzt auch Photovoltaik zur Stromproduktion ein. Welche wichtige Rolle übernimmt da der Wärmeverbund?

Wicki: Wir haben in Malters einen ziemlich hohen Anteil an Photovoltaikstrom. Die Gründung der Genossenschaft «energie-malters» hat der Erstellung von PV-Anlagen einen Schub nach vorne verliehen. Solarstrom bleibt jedoch vor allem in den Wintermonaten Januar und Februar ein verhältnismässig kleiner Energielieferant im gesamten Strom-Mix; wenn Schnee liegt und die Tage kurz sind, ist die produzierte Leistung naturgemäss eher gering. Im Gegenzug ist in diesen Monaten der Wärmebedarf sehr hoch. Genau hier liegt die Stromersparnis. Der Wärmeverbund Malters liefert mit Holz produzierte CO₂-neutrale Wärme. Diese Art von Wärmegewinnung benötigt im Verhältnis zu einer Wärmepumpe sehr wenig Strom. Ein Haushalt kann damit bis zu 3’500 kWh Strom pro Jahr einsparen. Zum Vergleich: Viele Haushalte benötigen weniger als 3’000 kWh Strom pro Jahr um all ihre Geräte und Beleuchtungen zu betreiben. Wenn nun 100 Wohnungen zum Heizen von einer Wärmepumpe auf eine Fernwärmezentrale mit Schnitzelfeuerung umsteigen, können bis zu 350’000 kWh Strom eingespart werden. Es ist jedoch anzumerken, dass die Technologien nicht gegeneinander ausgespielt werden sollen. Es braucht beide, da ein Wärmeverbund nur im dichten Siedlungsgebiet wirtschaftlich sinnvoll ist.

Martin Wicki, Gemeinderat Malters
Bild: Martin Wicki

Die Gemeinde Malters

Etwas über die Hälfte der Gebäude in Malters setzen zum Heizen oder zur Warmwasserproduktion bereits auf erneuerbare Brennstoffe. * Die Gemeinde ist bestrebt, den Anteil fossiler Energieträger weiter zu reduzieren und laufend auf erneuerbare Energieträger als Wärmequelle umzusteigen. Damit leistet Malters nicht nur einen Beitrag zum Schweizer Klimaschutz, sondern auch zur lokalen Wirtschaft und Wertschöpfung. Seit 2020 trägt Malters für ihren Einsatz das Label Energiestadt. Mehr

Lesen Sie im nächsten Monat über die nächste Frage/Antwort im Interview mit Martin Wicki, Gemeinderat von Malters. Quellen: * Energiespiegel für Gemeinden des Kantons Luzern, Dezember 2021

Merkmale Wärmeprojekt

Wärmeprojekt
Wärmeverbund Malters

Beteiligte

  • Wohnen Malters Genossenschaft

  • Weibel AG Holzverarbeitung

  • Gemeinde Malters

  • Kath. Kirchgemeinde Malters

  • Dorfzwing Malters

  • Unitreuhand Malters

  • Landi Pilatus AG

  • Heitzmann AG Holzenergie-Technik

  • Markus Schmid AG Sanitär Heizungen Solartechnik

  • Waldregion Pilatus Nord

Wärmequelle
Holzschnitzel

Wirkungsbeginn
Ende 2022

Förderung
Stiftung KliK und eventuell kantonale Fördermittel

Finanzierung
Eigenfinanzierung sowie Finanzhilfen durch die Stiftung KliK, Banken und Private