Die Verbrennung von Holz als Brennstoff auf offenen Feuern ist ineffizient und hat negative Auswirkungen auf das Klima. Laut internationalen Organisationen wie der UNFCCC und dem UNEP haben weltweit immer noch Milliarden von Menschen keinen Zugang zu verbesserten Kochtechnologien. Die Clean Cooking Alliance schätzt, dass die Verbrennung von nicht erneuerbarem Holzrohstoff weltweit Emissionen von rund einer Gigatonne CO₂ pro Jahr verursacht – das entsprich etwa 2% der globalen Treibhausgasemissionen.
Verbesserte Kochherde bieten eine energieeffiziente Alternative. Im Vergleich zum Kochen auf offenem Feuer ermöglichen sie eine sauberere Verbrennung und reduzieren den Holzverbrauch erheblich. Je nach Herdmodell können Haushalte zwischen 30 und 60% ihres jährlichen Holzverbrauchs einsparen. Investitionen in die Kohlenstofffinanzierung für effiziente Kochherde tragen zur Reduzierung der Emissionen bei, indem sie die Verbrennung nicht erneuerbarer Biomasse verringern und so zur Erhaltung CO₂-bindender Waldressourcen beitragen.
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Wenn Haushalte an einer Klimaschutzinitiative teilnehmen, beispielsweise durch den Erwerb eines subventionierten verbesserten Kochherds, profitieren sie von einer Vielzahl direkter Vorteile – von denen einige mit den von den Vereinten Nationen definierten Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) im Einklang stehen. Die Luftverschmutzung in Innenräumen wird deutlich reduziert, was zu einer besseren Gesundheit führt. Ein geringerer Brennstoffverbrauch bedeutet, dass Familien, insbesondere Frauen und Kinder, weniger Zeit mit dem Sammeln von Brennholz verbringen, – Zeit, die für Einkommensgenerierung oder Bildung genutzt werden kann – oder dass sie weniger Geld für den Kauf von Brennstoffen zum Kochen ausgeben müssen. Darüber hinaus wird das Kochen sauberer und effizienter. Erst durch diese Initiative wird der Kauf eines erschwinglichen Kochherds überhaupt möglich.
Lokale Wertschöpfungsketten bieten weitere Möglichkeiten: Die Verbesserung im Bereich des sauberen Kochens kann zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen, indem sie Frauen in lokalen Gemeinschaften stärkt; neue Arbeitsplätze in den Bereichen Verkauf, Wartung und Produktion von Kochherden, Briketts oder Pellets können die wirtschaftliche Entwicklung fördern.
Die Quantifizierung der Emissionsminderungen durch Kochherdaktivitäten erfordert eine komplexe Überwachung des Brennstoffverbrauchs und der Nutzungsraten der eingesetzten Herde sowie des Volumens an nicht nachhaltig geernteter Holz-Biomasse, die nicht nachwachsen wird. Die Menge an nicht erneuerbarer Biomasse wird durch einen Parameter bestimmt, der als Anteil nicht erneuerbarer Biomasse (fNRB) bezeichnet wird.
Die Bestimmung des fNRB ist jedoch mit Unsicherheiten verbunden, beispielsweise hinsichtlich der Messung nicht erneuerbarer Biomasse. Soweit technisch möglich, besteht ein Ansatz darin, während der Umsetzung einer Aktivität genauere Messungen zu verlangen. Ein weiterer Ansatz, auf den sich die Schweiz mit ihren Partnerländern geeinigt hat, besteht darin, den konservativen Wert von 30% zu verwenden, was bedeutet, dass schätzungsweise 30% der Holzbiomasse nicht nachhaltig geerntet werden. Wenn jedoch neuere Studien einen anderen Wert für ein bestimmtes Land ermitteln, kann zwischen der Schweiz und dem jeweiligen Partnerland ein angepasster fNRB-Wert ausgehandelt werden.
Bis dahin sind alle Aktivitätsinhaber verpflichtet, den fNRB-Wert von 30% zu verwenden. Dies muss in den Mitigation Activity Design Documents (Dokumenten zur Gestaltung von Klimaschutzaktivitäten) angegeben werden.
Die Stiftung KliK leistet finanzielle Unterstützung für Aktivitäten zur Reduzierung von Treibhausgasen, wie beispielsweise die Einführung verbesserter Kochherde. Diese Aktivitäten müssen sowohl mit Artikel 6.2 des Pariser Abkommens als auch mit den bilateralen Klimaabkommen zwischen der Schweiz und den Partnerländern, in denen eine Aktivität stattfinden soll, im Einklang stehen. Durch den Kauf der daraus resultierenden Emissionsreduktionen, den sogenannten Internationally Transferred Mitigation Outcomes (ITMOs), erfüllt die Stiftung KliK einen Teil des Schweizer Klimaziels gemäss dem Pariser Abkommen. Mit dieser finanziellen Unterstützung macht die Stiftung die Klimaschutzaktivität finanziell tragbar.
Zusammen mit ihren Umsetzungspartnern sorgt die Stiftung KliK für echte Veränderungen – sie hilft Zehntausenden von Haushalten in den Partnerländern der Schweiz beim Übergang zu saubereren, effizienteren Kochherden. All dies geschieht im Rahmen des Schweizer CO₂-Kompensationsmechanismus.
Die Kriterien für die Genehmigung einer Aktivität gemäss Artikel 6.2 des Pariser Abkommens, einschliesslich der Definition methodischer Parameter wie dem fNRB, werden von den Regulierungsbehörden in der Schweiz und in den Partnerländern festgelegt.
Die Verantwortlichen einer Aktivität müssen nachweisen, dass ihre Klimaschutzmassnahme ohne finanzielle Unterstützung durch den Emissionshandel nicht möglich wäre und dass die Aktivität zusätzlich zu den Bemühungen des Landes zur Emissionsreduktion mit dem Ziel der Erreichung des national festgelegten Beitrags (NDC) durchgeführt wird. Externe Experten überprüfen und validieren die Dokumentation jeder Aktivität.
Mit Unterstützung des Bundesamtes für Energie (BFE) und des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) führt das Bundesamt für Umwelt (BAFU) eine eingehende Bewertung der Aktivität durch, die bis zu einem Jahr dauern kann. Gleichzeitig führt auch das Partnerland eine gründliche Überprüfung durch. Wenn beide Partner zu einem positiven Ergebnis kommen, wird die Aktivität genehmigt.
Im Jahr 2024 genehmigten die Schweiz und Ghana die erste Kochherd-Aktivität unter Artikel 6.2. Ziel ist es, rund 180'000 Kochherde im ländlichen Ghana einzuführen.