70'000 Liter Heizöl ersetzt

Rund 40 kleine und grosse Verbünde liefern in Köniz seit Jahren Wärme, fünf weitere grosse Vorhaben sind zurzeit in Planung. Im Jahr 2016 wurde die Schulanlage Hessgut mit dem neuen Schulhaus «Malabar» erweitert. Es entstand ein dreigeschossiger Holzbau im Baustandard Minergie-P-Eco, was eine Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen unabdingbar macht. Als das Schulareal Hessgut und zusätzlich das ortsansässige Gebäude der Stiftung «Steinhölzli» als Wärmebezüger evaluiert wurden, zeigte sich eine klare Stossrichtung: Im September 2017 wurde der Nahwärmeverbund Hessgut Bern in Betrieb genommen.

«Drei Stich­worte sind ausrei­chend: Wir brauchen Inve­sti­ti­ons­si­cherheit, Wirtschaft­lichkeit und Nachhal­tigkeit. Mit dem Nahwär­me­verbund «Hessgut» und dank den Förder­bei­trägen der Stiftung KliK konnten wir diese Anfor­de­rungen erfüllen.»

Daniel Hofstetter, Leiter Abteilung Gemeindebauten in Köniz

Das Ergebnis: In der Heizzentrale der Schulanlage Hessgut sind zwei Holzpelletkessel mit einer Leistung von je 245 kW installiert. Der rechnerische Bedarf beträgt 800 MWh pro Jahr, aufgrund der Witterung waren es in den letzten Jahren knapp 700 MWh (dafür wären 70'000 Liter Heizöl notwendig). Die Lösung garantiert auch eine Bedarfsdeckung während Spitzenlastzeiten und Revisionen der Aggregate. Dass sich die Wartung und Betriebsüberwachung auf einen einzigen Standort konzentrieren, ist wirtschaftlich besonders vorteilhaft. Für 2020 ist eine Emissionsminderung von 158 Tonnen CO₂ prognostiziert.

Merkmale Nahwärmeverbund Hessgut Bern

Wärmeverbund
Nähwärmeverbund mit Anschluss Schulareal Hessgut

Beteiligte
Projekteigner: Gemeinde Köniz, Abteilung Gemeindebauten;
Planung und Projektierung: Gruner Roschi AG, Köniz;
Förderung: Stiftung KliK, Zürich

Wärmequelle
Pelletfeuerung

Trassenlänge
Wenige 100 m lang, innerhalb eines Schulareales

Jährlich gelieferte Wärmeenergie
802 MWh/a

Wirkungsbeginn
2017

Planung
Leistungsmodell nach SIA 112 und Qualitätsmanagement Holzheizwerke; Wärmeversorgungsplanung (WVP)

Additionalität
Vorabklärung (Stiftung KliK, Neosys); Wirtschaftlichkeitsberechnung; Wärmebedarf pro Trasse-Meter

Förderung
Erneuerbare Energien tragen zum Erreichen der CO₂-Ziele der Schweiz bei. Die Förderung der Stiftung KliK dient der Erfüllung der Kompensationspflicht der fossilen Treibstoffimporteure.

Prognose bis 2030
1’318 Tonnen CO₂ Emissionsverminderungen

Finanzierung
Eigenfinanzierung; Finanzhilfen (Stiftung KliK, www.waermeverbuende.klik.ch)

Heizzentrale beim Hessareal
Bild: Stiftung KliK

Wärmeverbund mit Biomasse: 5 starke Argumente

Klimapolitik
Erneuerbare Energien tragen zur Erreichung der CO₂-Ziele des Bundes und der Kantone bei.

Betriebssicherheit
Einheimischer, lagerbarer Brennstoff; professionelle Betriebsüberwachung, Wartung und Instandhaltung

Skaleneffekt
Grossfeuerungen stützen die Wirtschaftlichkeit eines Wärmeverbundes.

Lufthygiene
Automatischer Betrieb, Filterpflicht und Filterwartung mindern Schadstoffausstoss

Digitalisierung
Elektronische Elemente erleichtern Monitoring, Steuerung, Überwachung, Messung und Verrechnung.