Seit rund drei Wochen laufen die Bauarbeiten direkt beim Hauptbahnhof in Luzern. Sie nähern sich bald einem erfolgreichen Abschluss. Die Themen Elektrifizierung und Klimaschutz auf Baustellen erfreuen sich aktuell starkem Interesse. So fanden letzte Woche rund 50 Personen – allesamt Akteure aus der Baubranche – den Weg nach Luzern zu einer offiziellen Baustellenbesichtigung. Ein Highlight war der Belagseinbau für die neue Bus-Haltekante mit einem E-Fertiger sowie zwei elektrischen Walzen von 2,5 und 7 Tonnen. Weiter standen auf der Baustelle mitten im wuseligen Stadtzentrum eine elektrische 500mm-Fräse, ein E-Dumper und ein elektrischer Kompaktlader im Einsatz.
Die Vielfalt der Maschinen, die in Luzern zum Einsatz kommen, ist laut der Stadt Luzern eine Premiere im Schweizer Tiefbau. Für Marco Meier der Firma ecoforce, die bislang alle drei Pilotbaustellen mit viel Fachwissen und organisatorischem Geschick betreut hat, bedeutet dieser Fakt "ein Meilenstein für das elektrische Bauen in der Schweiz."
Auch für die Studienleiterin der HSLU, Karina von dem Berge, ist die E-Baustelle in Luzern nach Zürich und Basel ein weiterer Erfolg. Sie ergänzt aber: "In der Schweiz ist die Nachfrage nach E-Baumaschinen nach wie vor noch sehr gering." Und: Die elektrischen Maschinen sind noch deutlich teurer als Dieselbetriebene. Hier setzt das Förderprogramm der Stiftung KliK an, das die Anschaffung und den Betrieb mit jährlichen Förderbeiträgen finanziell unterstützt.
Wie die Unterschiede zu herkömmlichen Baustellen genau zu Buche schlagen – sei dies in Bezug auf Lärm- oder Geruchsbelastung oder in Bezug auf die Kosten – untersucht die Hochschule Luzern (HSLU) derzeit in einem Forschungsprojekt zur Elektrifizierung von städtischen Baustellen. Es geht nun darum, alle Daten, Messungen und Eindrücke der drei Städte zu verarbeiten und analysieren. Die Endergebnisse der Forschung sollten voraussichtlich nächsten Sommer präsentiert werden können.
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